Kategorie: "Wild"
Mein Erster
Januar 25th, 2010Vor zwei Wochen der Anruf meines Jäger - ich bekomme ein Reh.
Oh Schreck, wie passt das nun wieder in die meist volle Tiefkühltruhe?
Nein, es ist nur ein kleines Reh - ca. 5 Kilo Fleisch.
Gut das ist machbar.
Und dann stand ich abends in der Küche und habe den größten Teil zum Einfrieren fertig gemacht und auch gleich Fleisch für drei Rehgerichte und einen Fond vorbereitet. Der Nikolaus hatte mir nämlich ein wunderschönes Wild-Kochbuch gebracht und ich wollte unbedingt einiges daraus ausprobieren.
Der ausgelöste Rippenbogen mit dem Bauchlappen kann zu Rollbraten verarbeitet werden - konnte ich dort lesen.
Gut. Mache ich.
Ähm, Rollbraten? Wie mache ich den?
Gibt es bei uns kaum und wenn dann ist es ein gekaufter vom Metzger.
Meine Datenbank bietet ja viele Rezepte auch für Rollbraten, aber nicht für Rehrollbraten. Also habe ich etwas improvisiert und mich von diesem Rezept für einen gemischten Rollbraten anregen lassen.
Das Rehfleisch habe ich möglichst flächig versucht auszulegen. Eine Lage Bacon-Scheiben und darauf eine Farce aus Rinderhack, Sahne und Gewürzen. Und weil die geöffnete Tüte gerade auf der Arbeitsplatte stand eine großzügige Schicht getrocknetes Petersilie. Dann Rehfleischstücke in angeräucherten gekochten Schinken eingerollt und alles vorsichtig aufgerollt und ziemlich dilletantisch mit Bratenschnur umwickelt.
Die Fleischrolle gewürzt und mit Olivenöl eingepinselt und nach Rezept 30 Minuten offen bei 190° C im Ofen gebraten.
Inzwischen die Pilze (Champignons, ein paar eingeweichte getrocknete Steinpilze und ein Rest Pfifferlinge aus der Dose) mit Zwiebel und Olivenöl angeschmort und dann zum Fleisch gegeben. Das Pilzeinweichwasser, Wein und Wasser angegossen und mit Deckel im Ofen bei 150°C ca. 1 Stunde 15 Minuten schmoren lassen.
Als Beilage gab es bei uns rohe Klöße. Der Braten war sehr lecker, aber einige Fleischstücke durchwachsen und daher v.a. für die Jungs nur teilweise ein Genuss. Die Sauce war oberlecker und alles in allem war es ein wirklich tolles Essen. Mein Rezept für den Rehrollbraten nochmals zusammengefasst, liest sich dann so.
Ich glaube, Rollbraten mache ich mal wieder und dann evtl. den gemischten nach dem Rezept, das mir als Anregung gedient hat. So schwer ist das nämlich gar nicht.
Die weiteren Rehköstlichkeiten wie Rehfond, Rehwürfelchen in Trauben-Sauce und eine Rehterrine mit Birnen-Chutney mit Bildern und Rezepten wird es in nächster Zeit hier auch noch geben.
Sonntagsessen: Kaninchen aus dem Römertopf
November 8th, 2009
Nicht nur bei ihr gab es dieser Tage Kaninchen, auch bei uns stand ein Essen mit Kaninchen auf dem Tisch.
Es kam mit Gemüse aus dem Römertopf und hat uns allen super lecker geschmeckt.
Zum Kaninchen aus dem Römertopf gab es selbstgebackenes Vollkornbaquette und alle waren glücklich.
Das Essen gab es aber schon dieser Tage, ich versuche mal wieder alte Beiträge aufzuarbeiten. Heute hätte mir die Zeit zum langen Schmoren auch gefehlt, denn wir waren unterwegs:
Hier in der Nähe, im Naturpark Steigerwald, gibt es einen schönen Sagen-Rundwanderweg mit ca. 9 Kilometern Länge. Das alleine hätte sich schon gelohnt, aber wir haben es mit einer zweiten, davon eigentlich unabhängigen Sache verknüpft: ungefähr in der Mitte ist ein Cache versteckt und es war unser erstes Geocaching - wir alle, die Jungs und natürlich unsere Hündin Grace fanden es wirklich gut.
Die Geschichten und Sagen von "schwarzen Metzgern", die Menschenfleisch servieren oder Informationen zur alten, ehemaligen Mühle und noch weitere 8 Tafeln mit netten Informationen zur hiesigen Umgebung bzw. Sagenwelt haben uns gut gefallen.
Frustrierend war nur, dass wir im Bezug auf den Cache leider nicht fündig wurden. Woran es lag, wissen wir nicht, aber wir wollen bald wieder los (dann aber ein anderes Ziel) und sind überzeugt, dass wir das nächste Mal den Schatz heben.
Sonntags-Reh: Marinierter Kräuter-Rehrücken
August 23rd, 2009Ich versuche derzeit mal wieder meine Tiefkühlgeräte zu leeren.
Die Betonung liegt auf "versuchen", denn gerade jetzt werden Überschüsse aus dem Garten teilweise im Kälteschlaf für den Winter konserviert und kaum kommt etwas raus, ist der Platz mit frischen Sachen wieder belegt.
Neben dem Rehfleisch für das Ragout neulich kam jetzt noch ein Rehrücken und eingefrorenes Rotkraut nach unserem Lieblingsrezept aus dem Gefrierschrank heraus.
Der marinierte Kräuter-Rehrücken ist ein absoluter Traum, zart und köstlich, einfach nur herrlich.
Das Rezept sieht dazu ein Selleriepüree vor. Das habe ich mir gespart, da hätten mich die Herren hochkant rausgeworfen. Dafür gab es Knödel und, wie gesagt, Rotkraut aus dem Kälteschlaf und alle waren glücklich.
Rotkraut und Knödel sind nicht unbedingt glyxig, aber so streng nehme ich es nicht und ich muss ja nicht mehrere Knödel essen, einer hat mir voll gereicht.
Am Essen ist nichts auszusetzen, aber meine Bilder sind dieses Mal leider nicht 100% scharf geworden. Nachdem es allerdings keine anderen Bilder gibt, müssen es eben diese sein.
Traumhaftes Sonntagsessen: Rehragout mit Heidelbeeren und Pfifferlingen
August 16th, 2009Was Reh mitten im Sommer?
Ja, wenn auch nicht an einem Tag mit über 30°C - das Essen gab es letzten Sonntag bereits und da war es mäßig warm.
Das Rehfleisch schmort in einer Soße, in die unter anderem Zartbitterschokolade, und am Ende der Garzeit noch Heidelbeeren und Pfifferlinge, kommen.
Die Kombination klingt auf den ersten Blick wild und meine Herren haben mehr als ungläubig geschaut, als ich ihnen dieses und ein weiteres Rezept zur Auswahl vorgelegt hatte. Ich sollte auf die Schokolade verzichten und das Ragout nach eben diesem Rezept kochen, meinten sie.
Nachdem sie das fertige Essen, mit selbstgemachten Spätzlen, probiert und ausdrücklich gelobt hatten, habe ich ihnen verraten, dass ich die Schokolade doch verwendet habe
Das Ragout hat einen herrlichen, abgerundeten Geschmack und die Heidelbeeren und Pfifferlinge gefallen mir ausgesprochen gut in diesem Essen.
Das wird es auf alle Fälle wieder geben!
Volltreffer!
November 16th, 2008Einen Volltreffer hat mein Jäger gelandet und mir ein schönes Rehkitz, fein säuberlich zerlegt, gebracht. Bis auf eine Keule ist alles in den Kälteschlaf geschickt worden.
Ein weiterer Volltreffer war das ausgesuchte Rezept, das die Rehkeule gut drei Stunden im Ofen lässt und wunderbar zartes Fleisch liefert.
Kein Volltreffer waren dagegen die käuflich erworbenen Schupfnudeln, die zwar geschmacklich gut waren, aber beim Braten relativ zerbröselt sind.
Meine Ungeduld beim Fleischzerteilen hat sich auch nicht so gut auf die Fleischstücke ausgewirkt, wie man auf dem Foto sieht.
Ach ja, das Rotkraut ist Standard bei uns.